Lästlinge

Wespe / Vespinae
Aussehen
In Mitteleuropa kommen elf Arten der Echten Wespen vor, unter anderem die Deutsche Wespe, die Gemeine Wespe sowie die Hornisse. Echte Wespen ähneln in ihrem Körperbau den übrigen Faltenwespen, sind aber im Durchschnitt größer. Wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Wespenarten ist der Bau des Hinterleibs, der bei Echten Wespen direkt hinter der Einschnürung, der sogenannten „Wespentaille“, eine breite Basis besitzt. Alle mitteleuropäischen Arten zeigen die wespentypische schwarz-gelbe Warnfärbung, bei einigen Arten wie der Hornisse kommen Rot- oder Rotbrauntöne hinzu.
Vorkommen/Lebensweise
Sie kommen regelmäßig in Städten und Dörfern vor, aber auch in Wäldern und anderen naturnahen Lebensräumen. Ihre Nester bauen diese Insekten oft in Baumhöhlen, unter dem Dach von Scheunen oder Gartenhütten aber auch in Rollladenkästen. Bei den meisten Wespenarten ist die Außenhülle des Nestes bis auf ein Einflugloch geschlossen, die Hornisse baut jedoch ein nach unten geöffnetes Nest. Wespen sind nützliche Tiere, da sie Fliegen und andere schädliche Insektenarten erbeuten, um damit ihren Nachwuchs zu füttern. Die zahlreichen Arbeiterinnen müssen die Nahrung herbeischaffen und die Larven füttern. 

 

Silberfischen / Lepisma saccharina
Aussehen

Der ohne Anhänge bis etwa 11 mm lange Körper ist gestreckt spindelförmig und an der Oberseite meist grau beschuppt. Das Fühlerpaar am Kopf ist fadenförmig und lang, jedoch kürzer als der Rumpf. Der nach hinten verjüngte Hinterleib besitzt – wie der aller Fischchen – drei lange Schwanzanhänge. Zur genauen Abgrenzung von ähnlichen ist zum einen auf die Länge der Fühler- und Schwanzanhänge in Relation zum Körper zu achten, zum anderen auf Details der Behaarung.
Vorkommen/Lebensweise
In gemäßigten Klimazonen wie in Mitteleuropa kommen sie überwiegend in menschlichen Behausungen vor, in wärmeren Regionen auch in anderen Biotopen. Sie bevorzugen feuchtwarme Örtlichkeiten wie gut geheizte Küchen, Bäder und Waschküchen. Sie sind dunkelheitsaktiv und äußerst lichtscheu; bei Tage halten sie sich in dunklen Ritzen und Fugen, hinter Sockel- und Scheuerleisten und losen Tapeten versteckt. Als Nahrung bevorzugen sie stärkehaltige Stoffe, außerdem Zucker, Haare, Hautschuppen und Hausstaubmilben. 
 

Papierfischchen / Ctenolepisma longicaudata
Aussehen

Der Körper ist, typisch für alle Fischchen, langgestreckt spindelförmig, wobei das Hinterleib nach hinten verjüngt ist. Die erwachsenen Tiere sind auf der Oberseite gleichmäßig grau beschuppt. Dadurch ist die Art dem Silberfischchen (Lepisma saccharina) sehr ähnlich, mit dem sie gemeinsam vorkommen kann und oft verwechselt wird.
Vorkommen/Lebensweise
Papierfischchen lieben trockene Umgebung und meidet Licht, sie sind sehr wärmeliebend. Ideale Bedingungen bieten Wohnhäuser, wo sich die nachtaktiven Tiere von Papier und Kartonagen ernähren. Sie spalten Zellulosefasern mit einer körpereigenen Cellulase zu Zucker auf und verdauen diese dadurch. Papierfischchen besiedeln den menschlichen Lebensraum. Die Papierfischchen finden, wie die Silberfischchen, mithilfe eines Pheromons zueinander.
 

Assel / Isopoda
Aussehen

In unseren Breiten gibt es vor allem die Mauerassel, die hellbraun mit gelber Zeichnung gefärbt ist, und die Kellerassel, die eine staubig graue Farbe hat, sie werden ca. 16mm groß. Typisch für das Aussehen und die Fortbewegung sind die sieben Brustsegmente mit je einem Paar Beine.
Vorkommen/Lebensweise
Der größte Teil der Asselarten lebt im Wasser, nur ein kleiner Teil lebt an Land. Diese bevorzugen als Lebensraum feuchte Stellen unter Steinen, unter der Rinde von Bäumen oder unter Pflanzen und in feuchten Kellern.
 

Heimchen / Acheta domesticus
Aussehen

Heimchen sind eine Unterart der Grillen und etwas kleiner und schlanker als andere Grillenarten und erreichen eine Körperlänge von 16 bis 20 Millimeter, der Legebohrer der Weibchen misst zusätzlich 11 bis 15 Millimeter. Der Körper hat eine strohgelbe oder gelbbraune Grundfarbe. Der Halsschild und der Kopf besitzen eine dunkelbraune bis schwarze Zeichnung. Die voll ausgebildeten Hinterflügel sind länger als die Vorderflügel und bei den Weibchen etwas länger als bei den Männchen.
Vorkommen/Lebensweise
In kühlen Gebieten wie Mitteleuropa treten die Heimchen besonders in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf, da sie ansonsten den Winter nicht überleben. Heimchen sind zwar flugfähig, sie fliegen allerdings höchst selten und nur bei hohen Temperaturen. Sie bevorzugen Habitate mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie etwa Keller, Gewächshäuser oder auch feuchte U-Bahnschächte. Ideale Lebensräume stellen Kompostlager dar, da dort durch die Gärung der Abfälle ganzjährig hohe Temperaturen herrschen. Sie sind lichtscheu und nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich, sind aber gelegentlich auch im Schatten aktiv. Sie sind Allesfresser, ernähren sich von pflanzlicher und tierischer Nahrung, bevorzugen aber letztere.
 

Grille / Gryllidae
Aussehen

Die Grille ist klein bis mittelgroß, der walzenförmige Körper ist dunkel und unscheinbar gefärbt. Ihr Halsschild ist breit und rechteckig, wobei ihre Fühler lang und vielgliedrig sind. Die Feldgrille (Gryllus campestris) wird bis zu 25 mm lang. Die verwandte Waldgrille (Nemobius silvestris) wird hingegen nur etwa 10mm groß, ihre Vorderflügel sind verkürzt und die Hinterflügel fehlen. 
Vorkommen/Lebensweise
Die Grille lebt bevorzugt in verborgenen, bodennahen Plätzen in lichten Laubwäldern, um Erdlöcher zu graben oder sich unter liegen gebliebenem Laub zu verstecken.
 

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